4/13/2018

Stella nickte und begann dann wieder im Sand zu kratzen, genau wie vorher auf der Wiese, ging weiter, einer unsichtbaren Linie eines Vierecks folgend. Wieder stieg ein Nebel auf und hüllte beide Pferde ganz und gar ein. Als er sich verzogen hatte, standen dort immer noch zwei Pferde, die Stelle und Marengo glichen. Sie schimmerten in einer kaum wahrnehmbaren Weise, ein Leuchten ging von ihnen aus. Lilli und Lilian blickten sich an.
„Was für schöne Pferde!“ bemerkte Lilli. „Sie werden uns sicher Glück bringen, nicht wahr?“ „Genauso wird es sein!“ versicherte ihr Lilian und lächelte. Er ergriff das weiße Pferd am Zügel. „Lass uns gehen Lilli, es ist nicht mehr weit!“
Auch Lilli nahm den Zügel des braunen Pferdes und langsam folgten sie der ansteigenden Piste. Am Ende fanden sie sich auf einem Plateau wieder, von wo sie den Mond erblickten, wie er von einer Wolke umhüllt über der flach sich hinstreckenden Wüste unten schwebte. Am Horizont hoben sich gezackte Felsen vom Himmel ab. Auf dem Boden unter ihnen  konnten sie ringsherum verblichene Knochenstücke, Tier- und Menschenschädel ausmachen. Sie leuchteten geisterhaft im Mondlicht. Unter einem Torbogen darin lagerten rechts und links die Wüstenhundkatzen, zwei Wesen, wie Lilli sie noch nie erblickt hatte. Selbst Lilian erschauerte vor ihrem Anblick. Beide ähnelten in der Größe ausgewachsenen Tigern. Mächtig lagen ihre spitzschnauzigen Köpfe auf den ausgestreckten Vorderläufen, ihre gewaltigen Ohren zuckten. Ihre langen Schwänze peitschten den Boden und es schien, als ob ihren rotglühenden Augen nichts entging. Beide  hatten ein schwarzgelb geflecktes Fell, lange buschige Mähnen umrahmten ihre Köpfe.



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