Stella nickte und begann dann
wieder im Sand zu kratzen, genau wie vorher auf der Wiese, ging weiter, einer
unsichtbaren Linie eines Vierecks folgend. Wieder stieg ein Nebel auf und
hüllte beide Pferde ganz und gar ein. Als er sich verzogen hatte, standen dort
immer noch zwei Pferde, die Stelle und Marengo glichen. Sie schimmerten in
einer kaum wahrnehmbaren Weise, ein Leuchten ging von ihnen aus. Lilli und
Lilian blickten sich an.
„Was für schöne Pferde!“
bemerkte Lilli. „Sie werden uns sicher Glück bringen, nicht wahr?“ „Genauso
wird es sein!“ versicherte ihr Lilian und lächelte. Er ergriff das weiße Pferd
am Zügel. „Lass uns gehen Lilli, es ist nicht mehr weit!“
Auch Lilli nahm den Zügel des
braunen Pferdes und langsam folgten sie der ansteigenden Piste. Am Ende fanden
sie sich auf einem Plateau wieder, von wo sie den Mond erblickten, wie er von
einer Wolke umhüllt über der flach sich hinstreckenden Wüste unten schwebte. Am
Horizont hoben sich gezackte Felsen vom Himmel ab. Auf dem Boden unter ihnen konnten sie ringsherum verblichene Knochenstücke,
Tier- und Menschenschädel ausmachen. Sie leuchteten geisterhaft im Mondlicht.
Unter einem Torbogen darin lagerten rechts und links die Wüstenhundkatzen, zwei
Wesen, wie Lilli sie noch nie erblickt hatte. Selbst Lilian erschauerte vor
ihrem Anblick. Beide ähnelten in der Größe ausgewachsenen Tigern. Mächtig lagen
ihre spitzschnauzigen Köpfe auf den ausgestreckten Vorderläufen, ihre
gewaltigen Ohren zuckten. Ihre langen Schwänze peitschten den Boden und es
schien, als ob ihren rotglühenden Augen nichts entging. Beide hatten ein schwarzgelb geflecktes Fell, lange
buschige Mähnen umrahmten ihre Köpfe.
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