9/10/2006

Jahreslauf

Opalglänzende Mondin

Im Zeichen Fische schwimmst du

Ruhig durch die Nacht

Im Haiku verweilen

Autumnal


Sommerkraft reist fort

Kartoffelfeuer glühen

Persephones Zeit

7/27/2006







Eicheln fallen schon

Rosengarten leuchtet noch

Sommer atmet aus.

7/16/2006

Rast auf der Stufe

Tempelglocke schwingt bebend


Wasserfallrauschen



Kyoto / Japan 11. Juli 2006

6/30/2006

Sommer

Sommer


Glühwürmchen taumeln

Kater schaut nach der Liebsten

Menschen lieben sich

5/01/2006

Sonnenstrahl küßt die

Feuchten Knospen am Morgen

Springen mittags auf

Words on white paper

Express today’s impressions

Spring birds sing my song.

4/03/2006

Frühlingsversprechen

leuchtende Sonnenstrahlen

blinken im Fenster

3/24/2006

Schnee schmilzt zu Wasser

Drossel trinkt und pickt den Wurm

Sonne küsst Krokus
Mein Vogelbeerbaum

Knospenschatten wirft der Mond

Bald blühst du wieder.

3/17/2006

Im Haiku verweilen


Alle Haikus in diesem Blog sind meine eigenen, von mir erdachten und geschriebenen.

Das Urheberrecht liegt allein bei mir, der Autorin. Private und kommerzielle Nutzung nur nach Absprache.
Wir wechseln am 20. März von der Jahreszeit Winter zur Jahreszeit Frühling. Die Jahreszeiten spielen eine große Rolle im Haiku. Daher möchte ich hier einige Informationen zur Gedichtform des Haiku geben:

Das Haiku ist die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur. Die Herkunft ist Japan. Es besteht aus einer einzigen Strophe von drei Zeilen mit insgesamt nur siebzehn Silben.

Aufgabe eines Haikus ist es, einen Erlebnisaugenblick so in Worte zu fassen, daß es uns, bei aller Kürze des sprachlichen Ausdrucks, dennoch auf die Wirklichkeit des ihm zugrunde liegenden Bildes hinweist und etwas von dessen Weltgehalt mitteilt.

Es soll in uns vor allem die Bild- und Gedankenzusammenhänge wachrufen, die mit der betreffenden Jahreszeit einhergehen.

Zitiert nach: Jan Ulenbrook, Kirschblüten und Wilde Astern, Japanische Haikus, München 1989
Eisiger Wind weht im Feld

Kein Wurm zu sehen

Knospenspitzen zittern sacht.

3/04/2006

Erstarrte Natur

Schlafend scheint Garten und Wald

Der Vogel wartet

2/28/2006


Feuchter Waldboden

Erde entströmt Frühlingsduft

Fastnachtsschneetreiben

2/26/2006

Schneeflocken tanzen

Narren unsern Frühlingstraum

Eisiger Hauch beißt



Eisweltbotschafter

Malen kalte Eisfedern

Zart aufs Fensterglas

2/25/2006

Rauchwolken plustern

Himmel glüht im Morgenrot

Erfrorenes Gras
Sturmnacht

Zweig schlägt ans Fenster

Traumverloren wacht der Mensch

Nachteule im Baum

2/12/2006

Frühlingsahnen

Schneezungen tauen

Vogelnest weht vom Dachfirst

Sturm jagt den Regen

2/11/2006

Mondfinsternis

Mond im Kiefernwald
Erdschatten küsst die Liebste
Süsse Ekstase

Winterhaiku




Eisige Lüfte
Gräser erstarren im Frost
Küssende Sonne