4/17/2018


„Marengo“, schluchzte sie, „dass ich dich wiederhabe.“ Lilian streichelte Stella. Sie folgten Iva durch eine mit einem Rundbogen geschmückte Tür in eine große Halle, an deren Wänden Hunderte von Lichtern schimmerten und die den bläulichen Schein der Kacheln zurück warfen. An einem niedrigen, mit ziselierten Mustern geschmückten Messingtisch saß auf einem Lederpolster eine schwarzgekleidete und verschleierte Frau.
Als sie die Eintretenden erblickte, erhob sie sich und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
„Seid willkommen!“ rief sie und verbeugte sich. „Endlich seid ihr sicher hier angekommen. Ich bin Silana, Rinas Mutter. Iva hat mich hierhergebracht, damit ich eure Ankunft vorbereiten kann.“
Als Lilli und Lilian sich sprachlos anschauten, lachte Iva fröhlich.
„Eure Tochter hat so wunderbar für uns gesorgt. Wir haben es so bedauert, Euch nicht begrüßen zu können. Nun können wir dies nachholen und in der überraschendsten Weise!“ ruft Lilian.
„Kommt jetzt bitte, ich zeige euch das Badehaus, frische Kleidung liegt auch dort für euch bereit. Danach könnt ihr euch dann erfrischen mit unseren Speisen und ausruhen.“ Sie winkte mit der Hand, schritt voran durch eine Seitentür. Auch Iva bedeutete den beiden, ihr zu folgen und das taten sie.
Das Badehaus war in einen Teil für Frauen und einen Teil für Männer geteilt. Eine natürlich warme Quelle speiste beide von außen.  Lilli setzte sich auf einen Beckenrand und ließ das warme Wasser über sich rieseln und wusch ihr langes Haar.  Sie spielte mit dem Wasser und dachte dabei staunend daran, was alles geschehen war, seit sie auf der Frühlingswiese mit den Hasen gespielt hatte. Wie fern erschien ihr dies nun.
Erfrischt und in die neuen weichen Kleider gehüllt, ging sie zurück in die Halle. Dort wartete Iva. Lilian kam auch gerade in seinen seidig glänzenden Gewändern. Silana führte beide in einen Speisenraum, wo sie wieder ähnlich wie bei Rina mit Reis, Hammelfleisch und Gemüse und duftendem Tee bewirtet wurden. Iva setzte sich zu ihnen.

Lilian nahm einen Schluck Tee und fragte: „Iva, womit haben wir es verdient, dass du uns so wunderbar zur Seite stehst?“

 

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