„Marengo“, schluchzte sie, „dass
ich dich wiederhabe.“ Lilian streichelte Stella. Sie folgten Iva durch eine mit
einem Rundbogen geschmückte Tür in eine große Halle, an deren Wänden Hunderte
von Lichtern schimmerten und die den bläulichen Schein der Kacheln zurück
warfen. An einem niedrigen, mit ziselierten Mustern geschmückten Messingtisch
saß auf einem Lederpolster eine schwarzgekleidete und verschleierte Frau.
Als sie die Eintretenden
erblickte, erhob sie sich und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
„Seid willkommen!“ rief sie und
verbeugte sich. „Endlich seid ihr sicher hier angekommen. Ich bin Silana, Rinas
Mutter. Iva hat mich hierhergebracht, damit ich eure Ankunft vorbereiten kann.“
Als Lilli und Lilian sich
sprachlos anschauten, lachte Iva fröhlich.
„Eure Tochter hat so wunderbar
für uns gesorgt. Wir haben es so bedauert, Euch nicht begrüßen zu können. Nun
können wir dies nachholen und in der überraschendsten Weise!“ ruft Lilian.
„Kommt jetzt bitte, ich zeige
euch das Badehaus, frische Kleidung liegt auch dort für euch bereit. Danach
könnt ihr euch dann erfrischen mit unseren Speisen und ausruhen.“ Sie winkte
mit der Hand, schritt voran durch eine Seitentür. Auch Iva bedeutete den
beiden, ihr zu folgen und das taten sie.
Das Badehaus war in einen Teil
für Frauen und einen Teil für Männer geteilt. Eine natürlich warme Quelle
speiste beide von außen. Lilli setzte
sich auf einen Beckenrand und ließ das warme Wasser über sich rieseln und wusch
ihr langes Haar. Sie spielte mit dem
Wasser und dachte dabei staunend daran, was alles geschehen war, seit sie auf
der Frühlingswiese mit den Hasen gespielt hatte. Wie fern erschien ihr dies
nun.
Erfrischt und in die neuen weichen
Kleider gehüllt, ging sie zurück in die Halle. Dort wartete Iva. Lilian kam
auch gerade in seinen seidig glänzenden Gewändern. Silana führte beide in einen
Speisenraum, wo sie wieder ähnlich wie bei Rina mit Reis, Hammelfleisch und
Gemüse und duftendem Tee bewirtet wurden. Iva setzte sich zu ihnen.
Lilian nahm einen Schluck Tee und
fragte: „Iva, womit haben wir es verdient, dass du uns so wunderbar zur Seite
stehst?“
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