4/09/2018

Ein feiner lauwarmer Regen begann vom Himmel zu rieseln. Die Bäume reckten ihm ihre Zweige entgegen und die Blattknospen entfalteten sich.
Während Lilian schlief, erschien ihm wieder die Mondblumenfrau im Traum. Sie berichtete ihm von seiner Mutter und Schwester. Sie tröstete ihn und versprach ihm neue Mistelzweige für die weitere Reise. Am nächsten Morgen weckten Stella und Marengo Lilli und Lilian. Als Lilian seine Beine aus dem Bett schwang, sah er auf dem Fußboden die neuen Mistelzweige mit Beeren, die nicht so lebendig glänzten wie die verlorenen.
„Schau, Lilli, was die Mohnblumenfrau mir geschickt hat. Sie erzählte mir gestern Nacht, dass der Zauberer nun Livana auf seinem Schloss gefangen hält. Er will sie heiraten. Wir haben keine Zeit zu verlieren.
„Gestern hat Stella mir alles erzählt, als du schon schlieftst und ich noch draußen in den Himmel schaute“.
“Lass uns packen, Lilli!“ „Klar, ich mache nur schnell Lavendeltee und fülle von dem Quellwasser in unsere Lederflaschen. Was geschieht mit dem Haus?“
„Wenn wir fertig sind, wirst du es sehen, Lilli!“
Sie tranken den Tee und bevor sie alles auf die Pferde luden, ging Lilian zu Stella, redete mit ihr und begann dann, mit ihr um das Haus herumzugehen. Wieder kratzte sie an allen vier Ecken, der milchige Nebel stieg hoch und als er sich verzogen hatte, war das Haus verschwunden, die Wiese unversehrt, so als ob nie ein Haus dort gestanden hätte. Die Quelle rauschte unverändert und die Sonne stieg höher.



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