Dankbar trinken sie den
aromatischen Tee und fühlen sich wundersam erfrischt. Bald kommt Haruna zurück,
setzt sich zu ihnen und erkundigt sich, wie lange sie zu bleiben gedenken. Sie
teilen ihm mit, dass sie essen möchten, sich etwas ausruhen und dann
weiterreiten wollen. Auf Harunas erstaunten Blick reagiert Lilian damit, ihm zu
sagen, dass sie es sehr eilig haben.
„Das ist sehr schade“, bedauert
er und wiegt seinen Kopf. „Rina, das Essen ist jetzt bereit, führe unsere Gäste
zum Speisesaal!“
Der Gang führte durch eine
geschnitzte Holztür in einen Raum, dessen Seiten je eine Mitteltür besaßen, in deren Rahmen schwere gewebte Vorhänge hingen.
Rina schlug einen zurück, sie folgten ihr und betraten einen Saal, dessen Wände
von farbenfrohen gewebten Teppichen bedeckt waren. Der geflieste Fußboden
atmete Kühle. Eine an Seilen befestigte Strohmatte hing von der Decke, sie
wurde hin und her bewegt durch einen Jungen, der auf einem Hocker saß und an einem
Seil rhythmisch zog. Hin und her schwang die Matte und verbreitet sanften Wind.
Niedrige Tische mit Lederhockern warteten auf Gäste, einige saßen im Raum und
wurden lautlos von kindlichen Mädchen und Jungen bedient. Rina zeigte den beiden
einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Kaum hatten sie sich gesetzt, erschienen
zwei Jungen, die zwischen sich ein großes Tablett trugen und auf dem Tisch
absetzten. Es enthielt Reis, auf dessen Oberfläche kleine dampfende Fleischhügel
aufgetürmt lagen, eingerahmt von verschiedenen Gemüsen. Ein Mädchen brachte ein
weiteres Messingtablett mit Tee, wie vorhin schon draußen. Die beiden setzten sich mit gekreuzten Beinen
vor den Tisch, wuschen ihre Hände in ihnen gereichten Tonschalen, gefüllt mit duftendem
Wasser und begannen das köstliche Mal langsam und genießerisch zu essen. Rina sieht sie erwartungsvoll an, lächelt und fragt: “Schmeckt es Euch?“
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