4/11/2018


Dankbar trinken sie den aromatischen Tee und fühlen sich wundersam erfrischt. Bald kommt Haruna zurück, setzt sich zu ihnen und erkundigt sich, wie lange sie zu bleiben gedenken. Sie teilen ihm mit, dass sie essen möchten, sich etwas ausruhen und dann weiterreiten wollen. Auf Harunas erstaunten Blick reagiert Lilian damit, ihm zu sagen, dass sie es sehr eilig haben.
„Das ist sehr schade“, bedauert er und wiegt seinen Kopf. „Rina, das Essen ist jetzt bereit, führe unsere Gäste zum Speisesaal!“

Der Gang führte durch eine geschnitzte Holztür in einen Raum, dessen Seiten je eine Mitteltür besaßen,  in deren Rahmen schwere gewebte Vorhänge hingen. Rina schlug einen zurück, sie folgten ihr und betraten einen Saal, dessen Wände von farbenfrohen gewebten Teppichen bedeckt waren. Der geflieste Fußboden atmete Kühle. Eine an Seilen befestigte Strohmatte hing von der Decke, sie wurde hin und her bewegt durch einen Jungen, der auf einem Hocker saß und an einem Seil rhythmisch zog. Hin und her schwang die Matte und verbreitet sanften Wind. Niedrige Tische mit Lederhockern warteten auf Gäste, einige saßen im Raum und wurden lautlos von kindlichen Mädchen und Jungen bedient. Rina zeigte den beiden einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Kaum hatten sie sich gesetzt, erschienen zwei Jungen, die zwischen sich ein großes Tablett trugen und auf dem Tisch absetzten. Es enthielt Reis, auf dessen Oberfläche kleine dampfende Fleischhügel aufgetürmt lagen, eingerahmt von verschiedenen Gemüsen. Ein Mädchen brachte ein weiteres Messingtablett mit Tee, wie vorhin schon draußen.  Die beiden setzten sich mit gekreuzten Beinen vor den Tisch, wuschen ihre Hände in ihnen gereichten Tonschalen, gefüllt mit duftendem Wasser und begannen das köstliche Mal langsam und genießerisch zu essen. Rina sieht sie erwartungsvoll an, lächelt und fragt: “Schmeckt es Euch?“



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