Sie verschlossen die Türen und gingen dann die Treppe
hinunter. Das weiße Seidenhemd, das Lilienprinz trug, leuchtete im dämmrigen
Flur, die rote Samtjacke stand ihm sehr gut zu seinen dunkelbraunen Locken.
Lillis blauer Rock passte gute zu ihrem Jackett und der weißen Bluse. In der
Wirtstube hing ein Geruch von Hähnchen und frischem warmen Brot in Luft und
beide merkten, wie hungrig sie sich fühlten. Ein Tisch neben dem Kamin war
gedeckt, Brot sowie Traubensaft und Wein standen darauf. Die Magd kam und
brachte
eine Schüssel mit Nudeln und Gemüse. Das Brathuhn lag
glänzend auf einer Platte. Zwei Teller mit Taubenpastete fügte sie noch hinzu,
knickste und wünschte beiden „Wohl bekommt‘s!“
„Meine Güte, ob wir das alles schaffen?“ rief Lilli aus und
Lilienprinz schlug vor, soviel zu essen, wie sie schaffen würden und den Rest
morgen früh auf die Reise mitzunehmen. Der Saft schmeckte ganz wunderbar und
Lilienprinz trank ein Glas Wein.
Nachdem sie ordentlich zugelangt hatten, fragte Lilli: “Lilienprinz,
hast du bemerkt, wie uns der Wirt mit seinen schmalen Augen so eigenartig
anschaute, als wir eintraten? Und jetzt ist er gar nicht mehr hier zu sehen!“
„Ja, Lilli, ich habe es auch gemerkt. Bitte mach Dir keine
Sorgen, morgen sind wir fort von hier! Lass mich jetzt nochmal nach den Pferden
sehen.“
„Ja, das wollte ich auch vorschlagen, bevor wir schlafen. Ich möchte wissen, ob sie gut versorgt sind.“
„Ja, das wollte ich auch vorschlagen, bevor wir schlafen. Ich möchte wissen, ob sie gut versorgt sind.“
„Ich habe gemerkt, dass der Knecht ihnen Hafer gegeben hat
und Wasser, sie haben auch sauberes Stroh für die Nacht. Wir gehen jetzt, damit
du dich überzeugen kannst!“
Die Magd kam und fragte, ob sie noch mehr auftragen solle.
Die beiden lehnten freundlich ab mit der Bemerkung, wie gut alles geschmeckt
habe.
„Wo ist der Herr?“ fragte Lilienprinz, „ich möchte gern alles
bezahlen und morgen früh aufbrechen. Bitte packt uns das, was wir übrig gelassen
haben, für morgen zusammen.“
Die Magd blickte auf den Boden und erwiderte: “Er ist vor
einer halben Stunde gegangen. Ich kann nicht sagen, wann er zurückkommen wird.“
„Gut, wir schauen jetzt nach unseren Pferden und gehen dann
schlafen. Wenn er kommt, sag‘ uns bitte Bescheid!“
„Das werde ich!“ erwiderte sie und begann, das Geschirr
zusammen zu räumen.
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