Lilli und Lilienprinz treten vor den Gasthof und auf den
ruhigen Marktplatz. Die Kirchturmuhr schlägt einmal. Lilienprinz zieht eine
goldene Uhr aus seiner Tasche und lässt den Deckel aufschnappen. „Hoffentlich
kommt der Wirt bald, es ist schon halb elf“ bemerkt er und steckt die Uhr in
seine Jackentasche.
Sie gehen an der Eingangstür vorbei um die Ecke. Im Hof ist
alles dunkel. Die Stalltür angelehnt. Vorsichtig zieht Lilienprinz sie auf und
begrüßt Stella, dann Marengo. Sie recken die Hälse ihnen entgegen. „Morgen geht’s
weiter, meine Gute, jetzt schlafe und ruhe dich aus“ spricht er sie an und sie
nickt zustimmend. Marengo schnauft ein wenig, als die beiden sich umdrehen und
den Stall verlassen.
„Komm, lass uns schlafen gehen!“ schlägt Lilian vor. Kaum ausgesprochen,
hören sie, wie der Wirt Olga fragt: “Sind die beiden neuen Gäste schon in ihren
Zimmern?“
„Nein, erwidert sie, sie wollten noch nach den Pferden sehen
und sind noch nicht wieder zurück!“
„Wir sind hier!“ mit diesen Worten tritt Lilian ein, von
Lilli gefolgt. „Herr Wirt, ich wollte gleich alles zahlen, so dass wir morgen
früh bei Sonnenaufgang abreisen können.“
„Ihr wollt also nicht mehr bei uns frühstücken und Euch
stärken, bevor Ihr reitet?“
„Nein danke, es wäre schön, wenn Olga einpacken könnte, was
wir heute Abend nicht mehr essen konnten.“
„Olga, bereite zwei Pakete für die Herrschaften und lege sie
in der Küche zurecht!“
„Wie gewünscht“, antwortet sie und bedankt sich mit einem
Knicks, als Lilian ihr eine Silbermünze zusteckt.
„Herr Wirt, ich hoffe, dies deckt alles ab!“ mit diesen
Worten überreicht Lilian dem Wirt zwei Goldstücke. Dieser nimmt die Goldstücke
und erwidert „Danke, das ist reichlich genug! Kommt jederzeit wieder, Ihr sollt
es nicht bereuen, “ fügt er hinzu.
„Vielen Dank, wir werden sehen!“ antwortet Lilian, wendet
sich an Lilli mit den Worten „jetzt müssen wir uns ausruhen, komm Lilli, gute
Nacht, Herr Wirt. Danke für alles!“ nickt er Olga und dem Wirt zu, nimmt Lilli
am Arm und zieht sie zur Treppe.
„Gute Nacht!“ grüßt Lilli und verschwindet mit Lilian die
Treppe hinauf. Endlich kann ich mich
ausruhen. Es war alles sehr anstrengend. Ich darf es mir aber nicht anmerken
lassen. „Ich wecke dich morgen früh, Lilli, du siehst müde aus, schlaf gut,
gute Nacht! Verabschiedet Lilian sich und fügt hinzu “träume etwas Schönes,
Gott behüte dich!“
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