3/15/2018

Die gemeinsame Reise beginnt


Die schwächer werdenden Strahlen der Nachmittagssonne fallen durch die noch kahlen Zweige. Die beiden verlassen die helle Lichtung und fühlen die beginnende Kühle. Glückliche Eichhörnchen schwingen sich fröhlich gickernd von Ast zu Ast – sie feiern den beginnenden Frühling. Im Farn raschelt es und ab und zu schreit ein Rabe. Ein Rauschen aus der Ferne wird stärker und stärker und bald stehen sie am breiten Fluss. Nicht allzu weit entfernt stürzen Wassermassen herab von hohen Felsen. Ein feiner Sprühnebel verbreitet Nässe. Sie wenden und reiten am Ufer entlang bis das Rauschen leiser und leiser wird und der Fluss ruhig und breit dahinfließt.
Sie reiten weiter, bis sie einen Fährmann sehen, der sein großes Holzfloß am steinigen Ufer festgezurrt hat  und nach Reisenden Ausschau hält.
Er schaut freundlich auf die beiden unter seinen buschigen Augenbrauen hervor.
„Wir möchten den Fluss überqueren, Fährmann, Gott zum Gruße, beginnt Lilienprinz. „Kannst du uns helfen?“
„Es wird noch eine Weile brauchen, ich erwarte noch zwei andere Gäste, die sicherlich bald hier sein werden. Aber vielleicht können wir anfangen, wir werden mehrere Überfahrten brauchen. Zweimal bestimmt. Wohin führt Euer Weg?“
„Wir wollen zuerst ein Nachtquartier suchen. Ist es weit bis zum nächsten Dorf, wenn wir über den Fluss sind?“
„Es sind noch ungefähr 3 Meilen zu reiten, im Dorf ist ein Wirt, den man aber nicht verärgern darf.“
„Womit sollten wir ihn wohl verärgern? Wir möchten nur ein warmes Essen, Futter für unsere Pferde und eine warme Mahlzeit für uns. Am Lohn für ihn soll es nicht liegen und auch dich werden wir gut bezahlen.“
Der Fährmann verbeugte sich.
„Das Dorf liegt am Rande eines gefährlichen Moors. Dort treiben Wesen ihr Unwesen, die Menschen nicht wohlgesonnen sind. Die Leute flüstern, dass der Wirt sich mit ihnen trifft und ihnen sogar hilft, ihre bösen Pläne wahr zu machen. Sie lieben es, diejenigen in die Irre zu locken, die am Moor vorbeikommen und ihnen den falschen Weg vorgaukeln.“
Lilli und Lilienprinz schauen sich an, dann steigen sie ab.
„Wir warten auf deine andere Fahrgäste, Fährmann und fahren danach mit dir hinüber.“
„Da kommen sie schon, mein Sohn Frigo und meine Kusine Meta.“


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