Die gemeinsame Reise beginnt
Die schwächer werdenden Strahlen der Nachmittagssonne fallen
durch die noch kahlen Zweige. Die beiden verlassen die helle Lichtung und
fühlen die beginnende Kühle. Glückliche Eichhörnchen schwingen sich fröhlich
gickernd von Ast zu Ast – sie feiern den beginnenden Frühling. Im Farn raschelt
es und ab und zu schreit ein Rabe. Ein Rauschen aus der Ferne wird stärker und
stärker und bald stehen sie am breiten Fluss. Nicht allzu weit entfernt stürzen
Wassermassen herab von hohen Felsen. Ein feiner Sprühnebel verbreitet Nässe.
Sie wenden und reiten am Ufer entlang bis das Rauschen leiser und leiser wird
und der Fluss ruhig und breit dahinfließt.
Sie reiten weiter, bis sie einen Fährmann sehen, der sein
großes Holzfloß am steinigen Ufer festgezurrt hat und nach Reisenden Ausschau hält.
Er schaut freundlich auf die beiden unter seinen buschigen
Augenbrauen hervor.
„Wir möchten den Fluss überqueren, Fährmann, Gott zum Gruße,
beginnt Lilienprinz. „Kannst du uns helfen?“
„Es wird noch eine Weile brauchen, ich erwarte noch zwei
andere Gäste, die sicherlich bald hier sein werden. Aber vielleicht können wir
anfangen, wir werden mehrere Überfahrten brauchen. Zweimal bestimmt. Wohin
führt Euer Weg?“
„Wir wollen zuerst ein Nachtquartier suchen. Ist es weit bis
zum nächsten Dorf, wenn wir über den Fluss sind?“
„Es sind noch ungefähr 3 Meilen zu reiten, im Dorf ist ein
Wirt, den man aber nicht verärgern darf.“
„Womit sollten wir ihn wohl verärgern? Wir möchten nur ein
warmes Essen, Futter für unsere Pferde und eine warme Mahlzeit für uns. Am Lohn
für ihn soll es nicht liegen und auch dich werden wir gut bezahlen.“
Der Fährmann verbeugte sich.
„Das Dorf liegt am Rande eines gefährlichen Moors. Dort
treiben Wesen ihr Unwesen, die Menschen nicht wohlgesonnen sind. Die Leute
flüstern, dass der Wirt sich mit ihnen trifft und ihnen sogar hilft, ihre bösen
Pläne wahr zu machen. Sie lieben es, diejenigen in die Irre zu locken, die am
Moor vorbeikommen und ihnen den falschen Weg vorgaukeln.“
Lilli und Lilienprinz schauen sich an, dann steigen sie ab.
„Wir warten auf deine andere Fahrgäste, Fährmann und fahren
danach mit dir hinüber.“
„Da kommen sie schon, mein Sohn Frigo und meine Kusine Meta.“
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