3/23/2018




Damit war Rorka verschwunden, er hatte sich unsichtbar gemacht oder aufgelöst – wer konnte das schon wissen? Auf dem Fußboden glitzerten zwei größere Wasserlachen…
„Ebarus, du hast doch gehört, was morgen geschehen soll. Bleib noch ein wenig bei mir, bevor du weiter durch die Nacht streifst. Ich kann jetzt nicht schlafen. Gut, dass Lilli schläft und noch nicht weiß, was uns bevorsteht. Mir ist klar, dass der Kampf schwer werden wird – ich bin trotzdem zuversichtlich.“
„Lilian, du hast dir sehr viel vorgenommen. Schon als kleiner Junge hast du ja gelernt, wie man kämpft, daher habe ich keine Angst um dich. Aber wohin wollt ihr denn und wer ist Lilli? Was hast du vor?“
„Ach, Ebarus, das ist eine lange Geschichte. Wir suchen meine Mutter und meine Schwester Livana. Sie sind schon viele Jahre bei einem Zauberer im Sturmland gefangen. Ich zeige dir, wie ich nachschauen kann, wie es ihnen geht.“
Lilian geht zur Tür und schaut nach, ob sie auch wirklich verschlossen ist. Er  öffnet dann seinen Kuhledersack und holt das Mistelsträußchen heraus. „Schau, Ebarus, siehst Du die Mistelbeeren? Sie glänzen heute nicht mehr so wie noch gestern. Das bedeutet, es geht ihnen beiden nicht mehr so gut.
Es klopft. Lilian öffnet, draußen steht Lilli. „Darf ich hereinkommen, ich hörte Stimmen und wurde wach, ist alles in Ordnung?“
„Ja, ist es, Lilli, komm‘, mein alter Freund ist hier, er heißt Ebarus. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit, er ist sehr klug!“!

Ebarus spreizt ein wenig die Flügel und nickt mit dem Kopf. Ohne Angst geht Lilli zu ihm und begrüßt ihn mit den Worten „Wie nett, dich kennenzulernen, Ebarus, ich heiße Lilli!!“ Sie berührt zart seine Flügelspitze.

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