4/06/2018


Besuch von Iva

Plötzlich wird der Raum so hell, als ob die Sonne darin aufgegangen wäre. Sie nehmen eine Lichtwolke wahr, die sich mehr und mehr im Raum ausbreitet. Eine Gestalt, umflossen von einer glänzenden Lichtaura tritt heraus. Sie beginnt zu sprechen mit melodischen einer Stimme: “Ich bin Iva, seid gegrüßt! Ich komme aus dem Land der Mondkönigin. Sie hat mich zu euch geschickt, damit ich euch beistehen kann, wenn ihr durch Wüste Israma ziehen und davor die Wüstenhundkatzen überlisten müsst. Auch mit eurer unschuldigen Seele könnt ihr das nicht allein schaffen. Sie werden einen Tribut von euch fordern. Alles, was ihr habt, sind eure Pferde. Wir wollen uns etwas ausdenken, bevor ihr dort hinkommt.“
„Wie kommst du hierher, Iva, und woher weiß die Mondkönigin alles?“
„Liebe Lilli, wir sind dazu da, euch zu beobachten und wenn nötig, beizustehen. Lilian hat dir von der Mohnblumenfrau erzählt. Wir stehen mit ihr in Kontakt. Die Mondkönigin beschützt, soweit sie kann,  auch Lilians Mutter und Livana. Ohne unsere Hilfe geht es nun mal nicht immer.
„Wie geht es meiner Mutter und Livana?“ ruft Lilian aufgeregt.
„Habt ihr Nachrichten von der Mohnblumenfrau?“ fährt er fort.
„Nein, nicht in der letzten Zeit. Wenn ihr erstmal durch die Wüste gekommen seid, ist es nicht mehr allzu weit zum Sturmland.  Auch dort werden Freunde von uns zu euch kommen. Wartet es nur ab. Nun möchte ich euch aber erklären, wie ihr die Wüstenhundkatzen überlisten könnt.“
„Ich habe schon eine Idee!“ wirft Lilian ein. „Stella wird uns behilflich sein. Sie ist sehr klug und sie kann zaubern. Sie kann sich selbst und Marengo fortzaubern und dann Phantompferde an ihre Stelle lassen. Wir geben sie den Wüstenhundkatzen und versuchen dann, an ihnen vorbeizukommen.“
„Das ist die Lösung, Lilian! Ich hatte auch so eine Idee. Der Pferdewechsel muss kurz vor dem Wüsteneingang stattfinden, die Phantompferde zeigen sich nur eine begrenzte Zeit, die nicht allzu lang bemessen ist. Alles muss schnell gehen.“
„Iva, möchtest du etwas trinken?“ fragt Lilli sie.
„Oh gern, ich bin sehr durstig, meine Reise zu euch war lang.“
Sie trinkt zwei Becher des Tees.
„Der Tee schmeckt wunderbar, so erfrischend. Woher hast du die frische Melisse?“
„Sie wächst dort im Kasten! “ Lilli zeigt auf die Fensterbänke. “Ich werde dir gern einige Pflanzen mitgeben für die Mondkönigin. Dann könnt ihr euch bei ihr Tee zubereiten.“
Iva lächelt. „Gern Lilli! Die Mondkönigin wird sich sehr freuen über diesen Gruß von dir. Ich muss nun zurück. Ich muss mir um euch keine Sorge machen. Man weiß aber nie vorher, was geschehen wird. Wenn ihr mich noch brauchen solltet, könnt ihr nach mir rufen. Singt diesen Ruf:
„Iva, Iva, komm herbei,
wir müssen schützen unser Wohl,
Eile und dann sind wir frei

Und niemand uns verderben soll.“


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