3/09/2018

Lilli  und Lilienprinz

Ein phantastisches Abenteuer für Kinder und Erwachsene
von
Gerwine Ogbuagu





Begegnung

Federige Wölkchen verschleierten die Sonne. Lerchen stiegen auf und nieder, Stare schaukelten fröhlich auf den Ästen der Bäume, auf deren Zweige schon
Grün sprießte. Märzhasen spielten im Gras der Waldlichtung und kleine Waldmäusekinder huschten unter den Büschen hin und her. Etwas weiter entfernt schien sich ein Stück des Rasens zu bewegen, sanft nach oben zu wölben, bis sich ein kleiner Haufen Erde auftürmte, der auf dem Rasen liegen blieb. Ganz in der Nähe geschah dies noch einmal und noch einmal, bis schon sieben Hügel sich versammelt hatten. Maulwürfe konnten sich endlich wieder frei unterirdisch bewegen, weil die Erde aufgetaut war nach dem allzu langen und kalten Winter.
Mitten auf der Lichtung sitzt ein Mädchen. Sie spielt mit den neuen zarten Grashalmen und schaut auf die spielenden Hasen. Ganz still sitzt sie. Wenn die Hasen näher kommen, klatscht sie in die Hände und ruft:
“Kommt zu mir, ihr Häschen, ich möchte mit euch spielen!“
Die Häschen winken ihr zu und rufen „Gern, Lilli, komm‘ und spiel mit uns!“

Sie springt auf und alle tollen auf der Wiese herum und spielen fangen, wenn sie eines fängt, hält sie es zärtlich auf ihrem Arm,  schnuppert das weiche Fell und streichelt die schönen langen Löffel, deren rosa Unterseite schimmert. Lillis braune Locken fliegen um ihr Gesicht und sie lacht begeistert, wenn sie wieder ein Häschen fangen kann. Nach einer Weile lehnt sie sich müde und erhitzt an einen Birkenstamm, dort ruht sie ein wenig aus. Sie blickt um sich herum, beobachtet den Waldrand und sieht, wie Mäuse hin und her huschen. Sie schließt die Augen und für eine Weile schläft sie sogar.


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