4/19/2018

Letzter Teil


„Livana, alle Fragen beantworte ich dir später, ich bin eine Zauberfee und eure Schutzelfe. Wir haben noch eine Menge vor, lass uns jetzt keine Zeit verlieren. Hier trink das, damit du Kraft für die nächsten Stunden haben wirst. Vertrau‘ mir, alles wird gut werden!“
Sie hält Livana einen Silberbecher hin, sie stützt die schwache Livana, die sich aufsetzt und ein süßes rotes Getränk sieht und es trinkt. Kaum hat sie den Becher geleert, fließt wohlige Wärme durch ihre Glieder, ihre Gedanken werden klar, sie fühlt sich bereit, Iva zu folgen die zu ihr sagt: “Komm Iva, stell‘ dich ganz dicht neben mich, dann fliegen wir bei deiner Mutter ins Fenster hinein.“
Livana folgt Ivas Anweisung, sie fassen sich an den Händen und  fliegen gemeinsam zum Fenster hinaus, das Licht um sie herum wurde schwächer und schwächer und sie sehen aus wie ein herumwandernder Mondstrahl. „Meine Mutter wohnt am Strand in einem kleinen Haus, wo auch ich mit ihr hauste, es ist nicht weit von hier.“ Kaum hat Livana ausgeredet, sind sie schon dort.
„Mutter, öffne bitte, ich komme mit einer rettenden Fee!“
Die Tür öffnet sich wie von selbst und sie treten ein.
„Kommt herein, seid willkommen, endlich endlich sehe ich dich mein Kind!“ und sie umarmt Livana. „Iva, ich habe schon auf euch gewartet, ich wusste, dass ihr bald kommt, ich habe es geträumt. Nun ist auch Lilian nicht mehr weit, ich kann es fühlen.“
„Ja, Lilian ist nicht mehr weit und seine Freundin Lilli und sie werden bald im tiefen Keller meines Schlosses ihr Ende finden!“ ertönt laut eine raue Stimme, ein Rauschen schwillt an, dunkle Schwingen schieben sich durch die Tür und der Zauberer mit seinem weiten schwarzen Mantel landet vor den dreien.
Iva streckt ihren funkelnden Stab  aus und hält ihn genau vor das Gesicht des Bösen. Er schreit auf und bedeckt seine Augen mit den Händen. Schwefelgeruch breitet sich aus.
„So einfach habt ihr es nicht mit mir!“ brüllt er, wirbelt herum, „jetzt kommt euer Verderben!“
Doch die Erde erzittert unter Pferdehufen und plötzlich glitzert eine silberne Kugel direkt in das Gesicht des Zauberers. Er stößt einen fürchterlichen Schrei aus und sinkt zusammen. Eine gewaltige Stichflamme lodert hoch und unter fürchterlichem Brüllen löst sich der schwarze Zauberer in einem Flammenmeer auf.
Livana, ihre Mutter, Lilli und Lilian sehen sich sprachlos an. Alles ist so schnell gegangen, dass sie überwältigt und wie versteinert sind. Der erste der spricht ist Lilian: “Das war in letzter Minute! Mutter, Livana, lasst mich euch anschauen.“ Er zieht sie zu sich und hält sie fest. Sie umarmen sich und weinen. Auch Lilli und Iva umhalsen sich. Leise sind auch Stella und Marengo in die Hütte getreten. Stella stupst Lilian am Arm, Marengo hebt das Bein und streckt Lilli seinen Huf entgegen. Sie umarmt auch ihn und streichelt sein Gesicht.
„Lasst uns diesen schrecklichen Ort verlassen. Kommt, am Strand ankert ein Schiff, schnell, wer weiß, welche Dämonen sonst noch auftauchen werden. Livana, du kannst mit Lilli auf Marengo reiten, Mutter, du reitest bei mir.“
„Und ich kann jetzt erstmal zurück ins Feenland, ihr braucht mich jetzt nicht mehr! Der Abschied von euch fällt mir sehr schwer, meine lieben Freunde.“
„Wir werden dich auch so sehr vermissen, liebe Iva, “ schluchzt Lilli, „hoffentlich treffen wir dich bald einmal wieder ohne gleich in solche Schwierigkeiten zu geraten!“
„Ganz bestimmt, Lilli, wir sind Freunde fürs Leben!“ Sie umarmt Lilli und geht dann zur Mutter hinüber „darf ich Ihnen aufs Pferd helfen, kommen Sie bitte!“
„Danke liebe Iva, “ erwidert die Mutter unter Tränen, „was für ein wunderbarer Tag ist doch heute, dass ich das erleben darf, ich habe meine beiden Kinder wieder bei mir und darf nach Hause.“
„Ja, Mutter, lass uns zurückkehren, es liegt noch ein langer Weg vor uns, den wir hoffentlich ohne Hindernisse schaffen werden!“
„Dafür sorge ich, verlasst euch drauf!“ fügt Iva hinzu.

Sie helfen der Mutter,  Stella zu besteigen, Lilli und Livana setzen sich auf Marengo. Lilian steigt auf und sie reiten dem Strand entgegen. Das Meer schimmert rosa in der Morgensonne. Iva steigt mit einer leuchtenden Silberspur auf ihrer Wolke dem Himmel entgegen wobei sie ihnen mit ihrem Leuchtstab winkt.

4/18/2018





„Frage nicht, Lilian, nimm‘ alles so hin, was dir widerfährt und hab‘ Vertrauen in deine Kraft und dein Urteilsvermögen!“ erwiderte Iva und lächelte die beiden an.
„Danke Dir, Iva, wir möchten deine köstliche Gastfreundschaft dann bald verlassen. Du weißt, wie die Zeit drängt. Wir werden weiterreiten müssen.“
„Das sollt ihr auch. Ihr werdet so lange reiten, bis ihr an einen Fluss kommt. Dieser Fluss mündet ins Meer, in dem die Insel Sturmland liegt. Ihr werdet den Weg finden, die Zeichen könnt ihr nicht verfehlen. Eure Pferde stehen schon bereit.“
Sie erheben sich. An der Tür steht Silana. Sie danken ihr und tragen ihr Grüße auf an Rina. Dann treten sie hinaus ins Freie. Der Mond war gesunken und am Horizont zeigt eine lichte Linie, dass der Morgen bereits naht.
„Ich habe noch etwas für dich, Lilli!“ sagt Iva und zieht aus ihrem Gewand eine silberne Kette, an der eine Mondsichel hängt. „Das wird dich an mich erinnern und daran, dass auch du unverzagt vorausschauen sollst und dir keine Sorgen machen musst!“ Sie hängt Lilli die Kette um  und küsst sie zum Abschied auf die Stirn und Wangen. Lilli umarmt sie und flüstert „Danke, danke dir Iva, ich weiß nicht wie ich dir danken kann!“
Danach steigen beide auf ihre Pferde und reiten davon.

Im Sturmland
Lilians Mutter wartete indessen sehnsüchtig auf ihre und Livanas Erlösung aus den Klauen des Zauberers. Livana war in Hungerstreik getreten und das machte ihn wahnsinnig. Er hatte sich endlich am Ziel gewähnt, Livana zu seinem Eigentum zu machen und nun entzog sie sich ihm mit diesem Hungerstreik. Seine zauberische Macht schien vor ihr zu versagen, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Er konnte noch so viel Fluchen und Toben, es half nichts.
Selbst ein Umzug aus dem Häuschen am Strand in sein Schloss und eine bequeme Zimmerflucht hatte sie nicht umstimmen können. Er hatte nicht gewagt, ihr zu drohen oder sie zu quälen, denn dann wäre alles umsonst gewesen, sein Ziel zu erreichen und sie zu heiraten.
In ihrer einsamen Zimmerflucht an der anderen Seite des Schlosses, die dem Inneren der Insel zugewandt war, drehte Livana sich im Halbschlaf in ihrem Bett von einer Seite zur anderen. Sie fror um diese Nachtstunde. Das Zimmer war schwach vom Mondlicht erhellt, doch der matte Schimmer breitete sich plötzlich langsam aus und erhellte sich gleichzeitig so, dass Livana die Augen aufschlug. Sie blinkte ein paarmal, doch was sie sah, war keine Täuschung: eine lichte Gestalt, engelsgleich, die einen Stab in der Hand hielt, der an der Spitze Funken sprühte. Die Gestalt begann zu sprechen:
„Livana, hab‘ keine Angst, ich bin Iva, eine Freundin deines Bruders Lilian und seiner Freundin Lilli. Ich bin gekommen, um auch dir beizustehen wie den beiden anderen. Sie sind jetzt auf dem Weg zu dir. Bitte zeig‘ mir jetzt den Weg zum Zimmer deiner Mutter und dann besprechen wir alles Weitere.“
Livana blinzelte, sie konnte kaum glauben was sie sah und hörte.

„Woher weißt du, dass ich hier bin, Iva, und wann hast du meinen Bruder gesehen?“


4/17/2018


„Marengo“, schluchzte sie, „dass ich dich wiederhabe.“ Lilian streichelte Stella. Sie folgten Iva durch eine mit einem Rundbogen geschmückte Tür in eine große Halle, an deren Wänden Hunderte von Lichtern schimmerten und die den bläulichen Schein der Kacheln zurück warfen. An einem niedrigen, mit ziselierten Mustern geschmückten Messingtisch saß auf einem Lederpolster eine schwarzgekleidete und verschleierte Frau.
Als sie die Eintretenden erblickte, erhob sie sich und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
„Seid willkommen!“ rief sie und verbeugte sich. „Endlich seid ihr sicher hier angekommen. Ich bin Silana, Rinas Mutter. Iva hat mich hierhergebracht, damit ich eure Ankunft vorbereiten kann.“
Als Lilli und Lilian sich sprachlos anschauten, lachte Iva fröhlich.
„Eure Tochter hat so wunderbar für uns gesorgt. Wir haben es so bedauert, Euch nicht begrüßen zu können. Nun können wir dies nachholen und in der überraschendsten Weise!“ ruft Lilian.
„Kommt jetzt bitte, ich zeige euch das Badehaus, frische Kleidung liegt auch dort für euch bereit. Danach könnt ihr euch dann erfrischen mit unseren Speisen und ausruhen.“ Sie winkte mit der Hand, schritt voran durch eine Seitentür. Auch Iva bedeutete den beiden, ihr zu folgen und das taten sie.
Das Badehaus war in einen Teil für Frauen und einen Teil für Männer geteilt. Eine natürlich warme Quelle speiste beide von außen.  Lilli setzte sich auf einen Beckenrand und ließ das warme Wasser über sich rieseln und wusch ihr langes Haar.  Sie spielte mit dem Wasser und dachte dabei staunend daran, was alles geschehen war, seit sie auf der Frühlingswiese mit den Hasen gespielt hatte. Wie fern erschien ihr dies nun.
Erfrischt und in die neuen weichen Kleider gehüllt, ging sie zurück in die Halle. Dort wartete Iva. Lilian kam auch gerade in seinen seidig glänzenden Gewändern. Silana führte beide in einen Speisenraum, wo sie wieder ähnlich wie bei Rina mit Reis, Hammelfleisch und Gemüse und duftendem Tee bewirtet wurden. Iva setzte sich zu ihnen.

Lilian nahm einen Schluck Tee und fragte: „Iva, womit haben wir es verdient, dass du uns so wunderbar zur Seite stehst?“

 

4/16/2018


Sie hätten dich auch gefressen, Lilian, nicht nur mich, denn sie werden bestimmt gleich bemerkt haben, dass das Pferdefleisch, das sie sich erhofft hatten, nur Luft war! Hoffentlich müssen wir sie nie mehr wiedersehen, sie werden sich sonst furchtbar rächen wollen!“
„Ihr braucht sie nicht mehr zu sehen, liebe Freunde!“ hören sie Ivas Stimme. Sie fliegt ihnen  auf einer Wolke entgegen „ihr dürft gleich zu mir auf die Wolke steigen und dann fliegen wir zur Oase wo Stella und Marengo schon auf euch warten! Die Wüstenhundkatzen bewachen zwar das Tor, aber in die Wüste hinein kommen sie nicht. Von der Oase geht es dann ins Sturmland. Ich begleite euch!“
„Iva, wie können wir dir nur danken, dass du uns gerettet hast!“ ruft Lilli und will nieder knien. „Steh auf, Lilli, es gehört zu meinen Aufgaben, euch Menschen beizustehen!“
„Iva, lass uns weiterziehen, unsere Zeit ist begrenzt, wir müssen uns sehr beeilen, ins Sturmland zu kommen!
„Ich weiß, ich weiß, darum helfen wir ja alle mit, vertraue mir.  Kommt, ich bin bereit!“


In der Oase

Mit Rauschen und Sausen bewegt sich die Wolke vorwärts, schneller und schneller. “Gleich fliegen wir nach unten, haltet euch an den Händen.“ Unter ihnen spiegelt sich der Mond im glitzernden Wasser, Palmen werfen schwarze Schatten.

Sie spüren weichen Boden unter den Füßen, die Silberwolke entschwindet. „Kommt mit mir!“ mit diesen Worten legt Iva ihre Arme um die Schultern der beiden und führt sie in den Innenhof eines marmornen Gebäudes. Ein Wächter nickt ihnen zu, er kennt Iva nur allzu gut. Lilli bricht in Tränen aus, als sie die Pferde sieht und stürzt auf Marengo zu. Sie umarmt und streichelt ihn und will ihn mit ihrem tränennassen Gesicht nicht mehr loslassen.


4/15/2018

„Schon lange haben wir kein so zartes Mädchenfleisch mit unseren Zähnen zerrissen und genossen…hmmm….das brauchen wir schon lange!“ Als Nachtisch das Pferdefleisch…bei diesen Worten floss der Speichel aus den Mäulern der beiden Ungeheuer und wieder lachten sie ihr kreischendes dämonisches Lachen…
Gerade als Lilian Lilli etwas zuflüstern wollte, da rief sie laut mit aller Kraft und das Echo warf die Worte hunderfach ins Universum zurück:

„Iva, Iva, komm‘ herbei,
wir müssen schützen unser Wohl,
Eile und dann sind wir frei
Und niemand uns verderben soll!


Ein Rauschen erfüllte die Luft, ein heller Schein erschien am Himmel. Eine unsichtbare Kraft schob die Pferde vorwärts, den Wüstenhundkatzen entgegen. Lilli und Lilian fanden sich eingehüllt in eine silberne Wolke wieder, wurden hochgehoben und flogen über Felsen, Krater, Knochen, Sträucher mitten in die Wüste hinein. Sie hörten das wütende Aufheulen der Wüstenhundkatzen und sahen sie als Schatten hochspringen und vergeblich versuchen, ihre scharfen Tatzen hinterher zu recken. Vergeblich.„Gerade zur rechten Zeit hast du Iva gerufen, Lilli, was wäre sonst bloß aus uns geworden?



4/14/2018

„Da sind sie!“ flüstert Lilli. Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, hallen sie von den Felsen flüsternd zurück „da sind sie…da sind sie…da sind sie…“ Eine kalte Hand scheint ihr Herz zum umklammern, so sehr erschrickt sie. Sie schaut Lilian an, sagt nichts, beide wissen, was das bedeutet: sie können sich nicht mehr verständigen wenn alle Worte als Echo zurückkommen.
„Tretet nur näher!“ fordert die eine Wüstenhundkatze sie auf – „was bringt Euch zu uns?“
„Seid gegrüßt!“ antwortet Lilian. „Wir sind auf dem Weg ins Sturmland und dürfen keine Zeit verlieren. Bitte gebt uns den Weg frei. Es geht um Leben und Tod! Bitte!“
„Wir hier stellen die Bedingungen, denn wir bewachen die Wüste und ohne unsere Erlaubnis kommt hier niemand durch“ antwortet das andere Ungeheuer mit einer hämischen rauen Stimme.  „Dazu fordern wir von jedem einen gebührenden Tribut. Niemand darf umsonst die Wüste durchqueren. Ihr werdet uns Eure Pferde geben und dazu  Eure Begleiterin überlassen.“ Ein lautes kreischendes Gelächter folgt, das bei Lilian und Lilli eine Gänsehaut erzeugt und Lilli zum Zittern bringt. „Das könnt ihr nicht verlangen, das nicht!“ ruft er verzweifelt. „Sind denn die Pferde nicht genug?“ Wieder folgt das kreischende Gelächter und wird vom Echo zurückgeworfen.



4/13/2018

Stella nickte und begann dann wieder im Sand zu kratzen, genau wie vorher auf der Wiese, ging weiter, einer unsichtbaren Linie eines Vierecks folgend. Wieder stieg ein Nebel auf und hüllte beide Pferde ganz und gar ein. Als er sich verzogen hatte, standen dort immer noch zwei Pferde, die Stelle und Marengo glichen. Sie schimmerten in einer kaum wahrnehmbaren Weise, ein Leuchten ging von ihnen aus. Lilli und Lilian blickten sich an.
„Was für schöne Pferde!“ bemerkte Lilli. „Sie werden uns sicher Glück bringen, nicht wahr?“ „Genauso wird es sein!“ versicherte ihr Lilian und lächelte. Er ergriff das weiße Pferd am Zügel. „Lass uns gehen Lilli, es ist nicht mehr weit!“
Auch Lilli nahm den Zügel des braunen Pferdes und langsam folgten sie der ansteigenden Piste. Am Ende fanden sie sich auf einem Plateau wieder, von wo sie den Mond erblickten, wie er von einer Wolke umhüllt über der flach sich hinstreckenden Wüste unten schwebte. Am Horizont hoben sich gezackte Felsen vom Himmel ab. Auf dem Boden unter ihnen  konnten sie ringsherum verblichene Knochenstücke, Tier- und Menschenschädel ausmachen. Sie leuchteten geisterhaft im Mondlicht. Unter einem Torbogen darin lagerten rechts und links die Wüstenhundkatzen, zwei Wesen, wie Lilli sie noch nie erblickt hatte. Selbst Lilian erschauerte vor ihrem Anblick. Beide ähnelten in der Größe ausgewachsenen Tigern. Mächtig lagen ihre spitzschnauzigen Köpfe auf den ausgestreckten Vorderläufen, ihre gewaltigen Ohren zuckten. Ihre langen Schwänze peitschten den Boden und es schien, als ob ihren rotglühenden Augen nichts entging. Beide  hatten ein schwarzgelb geflecktes Fell, lange buschige Mähnen umrahmten ihre Köpfe.



Sie haben alles fertig gepackt und stehen mit den Pferden zusammen mit Haruna und Rina vor der Eingangstür.
„Bitte seid vorsichtig, nicht mehr lange und die Dunkelheit wird einsetzen.“
„Danke Euch für alles, für Eure Gastfreundschaft und Hilfe. Alles wird gut, wir sind geschützt.“
„So sei es!“ Haruna und Rina grüßen mit der Hand auf dem Herzen. „Grüßt auch Zinna!“ fügt Lilli hinzu. Sie steigen auf und rufen: “Wir sehen uns wieder!“
„So schade, dass sie nicht bleiben konnten, “ murmelt Haruna, als sie wieder ins Haus gehen!“
Das Wechselspiel
Die Sonne steht recht tief als sie ruhig dahintraben. Sie reiten bald über spitze Steine und braunen Sand, das Land um sie herum wellt sich in schwarzen Dünen, die beginnen, in der Sonne zu glimmen. Kein Baum war zu sehen, nur dornige Sträucher krallen sich hier und da in den Sand. Leicht steigt der Weg an. Lilian bringt Stella zum Stehen und steigt ab. Ohne dass Lilli etwas tut, macht Marengo das Gleiche. Er beginnt zu schnauben und wirft den Kopf in die Höhe.
Lilli tätschelt seinen Hals und fragt „Was ist denn mein Lieber, was hast du?“
„Er wird die Wüstenhundkatzen wittern, Lilli, die Tiere haben einen so feinen Sinn. Und unsere Pferde sind ja etwas ganz Besonderes. Sie sind klüger als wir und alle anderen Pferde. Lilli, es ist soweit, wir werden jetzt Stella und Marengo fortzaubern müssen. Komm hierher mit Marengo. Halte ihn fest um den Hals, dass er dir ganz nah ist!“

Er umarmt Stella und spricht zu ihr: “Stella, ihr beide müsst jetzt neue Pferde herbeizaubern, die euch ähnlich sehen und danach werdet ihr unsichtbar. Ihr wartet auf uns, Iva wird euch holen. Mit den neuen Pferden können wir die Wüstenhundkatzen täuschen und die Wüste durchqueren. Es ist nicht leicht, aber es wird gehen, so hoffen wir. Später werden wir uns dann wiederfinden.“